„Körperwahrnehmung und Körpererfahrung“

Vorwort 
1 „Körperwahrnehmung und Körpererfahrung“- der Schlüssel zum Erfolg

2 Schulprojekt: „Von der Fremd- zur Eigensteuerung“ 
2.1 Rahmenbedingungen
2.2 Unterrichtsverlaufspläne

1. Stunde: Körperwahrnehmung 
2. Stunde: Körperwahrnehmung
(Aufwärmprogramme) 
3. Stunde: Puls als Belastungsmesser 
4. Stunde: Einführung der Pulsuhr 
5. Stunde: Steuerung und Regulierung
(Fremdsteuerung)
6. Stunde: Steuerung und Regulierung
(Eigensteuerung) 
2.3 Ausgewählte Ergebnisse
a. Herzfrequenz als Körpererfahrung 
b. Herzfrequenz als Leistungsorientierung 
Vom Erfahren zum Leisten

3 Weitere Einsatzmöglichkeiten von Herzfrequenz-Messgeräten in der Schule
Literaturverzeichnis

www.polar-deutschland.de
 
 
 





 

1 „Körperwahrnehmung und Körpererfahrung“ - der Schlüssel zum Erfolg

Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen zeigen, dass bereits im
Kindes- und Jugendalter stellenweise massive motorische Defizite
vorhanden sind. Die Ursachen hierfür sind weitestgehend auf die gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen und die damit einhergehenden
Technisierungs- und Automatisierungsprozesse zurückzuführen. Am
Ende dieser Entwicklung stehen nämlich der Bewegungsmangel und
massive Defizite in der Körpererfahrung und Körperwahrnehmung.
Den Menschen geht somit vermehrt der Bezug zum eigenen
Körper und seiner natürlichen Nutzung verloren. Gezielte
Bewegung, Spiel und Sport werden damit zu einem absolut notwendigen
Kompensationsmittel.

Die gezielte Aufmerksamkeitslenkung auf Körpersignale (z. B.
Herzfrequenz) bei körperlichen Aktivitäten kann die natürliche
Körperwahrnehmung und somit die Grundlage für ein normales
Bewegungsverhalten wiederherstellen. Über Bewegung kann die
Gesundheit vor allem dann positiv beeinflusst werden, wenn nicht nur
physische (präventive/leistungsverbessernde) Wirkungen angestrebt
werden, sondern auch auf Wahrnehmungen, Erlebnisse und
Erfahrungen des eigenen Körpers beim Sporttreiben geachtet wird.
Hierdurch werden erst die Voraussetzungen für eine verbesserte
Selbstakzeptanz und ein Selbstkonzept gelegt, was letztlich die Basis
für Gesundheit und Wohlbefinden darstellt.

Die verschiedenen Ansätze zur Körperwahrnehmung müssen als die
Basis eines jeden Sportunterrichts betrachtet werden. Sie sollten spätestens
zu Beginn der Sekundarstufe I eingeführt werden. Die
Einbeziehung von technischen Hilfen - u. a. „Polar Herzfrequenz-
„Wahrnehmen ist durch Bewegungserfahrungen, Bewegen in
unmittelbarer Weise durch Wahrnehmen mitbestimmt!“

Meßgeräten“ - ist nicht nur zeitgemäß, sondern, wie wissenschaftliche
Untersuchungen belegen, auch eine sinnvolle Ergänzung und methodische
Hilfe im Unterricht.
Obwohl Herzfrequenz-Meßgeräte zunächst einmal primär zum
Einsatz im Leistungssport sowie in der Medizin entwickelt und verwendet
wurden, hat sich in den letzten Jahren eine sehr starke
Verbreitung sowohl im rehabilitativen Bereich wie auch im Breitenund
Freizeitsport ergeben. Für den schulischen Bereich haben wir
eine Unterrichtsreihe entwickelt, die aufzeigt, wie moderne elektronische
Hilfen dazu beitragen können, dass Kinder und Jugendliche eine
deutliche Verbesserung der Körperwahrnehmung erleben und somit
auch der Selbstkontrolle und Selbststeuerung bei körperlicher
Aktivität und Sport erlernen können. Die richtige Belastungsintensität
bzw. das richtige Tempo beim Ausdauertraining kann für die meisten
Schüler/-innen mit folgender Formel der Herzfrequenz-Werte (Hf)
errechnet werden (vergl. dazu auch „Tipps zum Dauerlauf“, S. 18):
Zudem unterstützen, wie unsere Erfahrungen zeigen, quantifizierbare Körpersignale
- wie z. B. die Herzfrequenz - in hervorragender Weise das Interesse
und den allgemeinen Lernprozess, indem unmittelbare Informationen
über die Körperreaktionen (Schnellkorrektur) geliefert werden.

2 Schulprojekt:

„Von der Fremd- zur Eigensteuerung“
2.1 Rahmenbedingungen

An sieben Schulen mit insgesamt 22 Klassen (5. bis 9. Schuljahr) ist
eine Unterrrichtsreihe von sechs Stunden durchgeführt worden. Jede
Einheit ist für eine 45-Minuten-Stunde konzipiert. Je nach Alter
und/oder Unterrichtsstil - u. a. Länge der kognitiven Phasen - ist es
jedoch sinnvoller, eine Doppelstunde zu veranschlagen.
Folgende Lernziele wurden dabei angestrebt: Die Schüler/-innen
sollten u. a.
• physische und psychische Reaktionen des Körpers auf
Belastungen kennen lernen
• ihre Körperwahrnehmungen intensivieren
• Herzfrequenz als Grad der Belastung messen und bewerten
lernen
• mittels Herzfrequenz die richtige Belastungsintensität finden
• Umgang mit Herzfrequenz-Meßgeräten üben
• 6 Minuten gleichmäßig „laufen ohne zu schnaufen“ und dabei ihre
„Learning by doing“ - Erfahrungslernen
TrainingsHf = RuheHf + (max. Hf - RuheHf) x 2/3 individuelle Herzfrequenz - ohne Meßgerät - kennen

.......



www.polar-deutschland.de